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Paganinis sagenhafte Saiten

3SAT - 2024-03-23 22:00

Die Auftritte des Komponisten und Geigenstars Niccolò Paganini in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts müssen tief beeindruckt haben. Mit seiner dämonischen Egozentrik wurde Paganini berühmt und sehr reich. Noch reicher machte ihn der geheime Inhalt einer Holzkiste, die ihn, gut verborgen, im Inneren seiner privaten Kutsche auf seinen Reisen durch Europa begleitete. Darin waren italienische Saiten. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts galten italienischen Saiten bezüglich ihrer Schwingungs- und Klangeigenschaften als einzigartig. Sie ließen, aufgezogen auf Streichinstrumenten, eine unvergleichliche Klangmagie entstehen, die noch nicht imitiert werden konnte. Diese Saiten, unter größter Geheimhaltung und unter Kontrolle des Vatikans in abgelegenen Bergdörfern der Abruzzen erzeugt, waren schwierig zu bekommen. Der Vatikan bestimmte über nahezu drei Jahrhunderte, welches Land und welche Musiker "saitenwürdig" erschienen. Künstler aus protestantischen Ländern standen auf der schwarzen Liste und waren deshalb auf Paganinis Schmuggelware angewiesen. Die Dokumentation erzählt die aus bestem Kriminalstoff gewobene Geschichte dieser "göttlichen Saiten", die sich bis in heutige Tage fortsetzt. Besonders zwei Männer aus Italien stehen dabei im Fokus: Mimmo Peruffo, ein Laute spielender Chemiker aus Vicenza, der dort auch eine Saitenmanufaktur betreibt. Und Claudio Ronco, ein venezianischer Cellist und Spezialist für Alte Musik. Den beiden Musikern ist es zu verdanken, dass die berühmten, aus Lammdärmen gefertigten Saiten heute annähernd so hergestellt werden können, wie sie ursprünglich in den Bergdörfern der Abruzzen vor 500 Jahren entstanden. Trotzdem bleibt immer noch ein Rest von Geheimnis bestehen, wie zu Zeiten des "Teufelsgeigers" Niccolò Paganini.

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